Erfahrungsbericht von Samuel Suter
Beziehen der Distibution
Mandrake hat gegenüber SuSE den grossen Vorteil, dass man direkt die
CD-Images vom Netz holen kann. Es gibt auch genügend schnelle Mirrors.
Mandrake gibt es natürlich auch im Laden.
Installation
Wenn man sich die drei CDs mal geholt und gebrannt hat, ist eigentlich der
grösste Teil der Arbeit bereits vollbracht. Eine so einfache und
übersichtliche Installation wie die von Mandrake habe ich noch nie
zuvor angetroffen. Es hat immer ein Fenster offen, in welchem der anstehende
Installationsschritt kurz und bündig erklärt wird.
Auch das Partitionieren geht schnell vorbei. Leider fehlt ein Tool, um
vorhandene Windows-Partitionen zu verkleinern. Dualbooter müssen also
vorher Platz schaffen. Der Assistent macht einen Vorschlag für die
Partitionierung der Platte, welchem ich nicht zustimmen konnte. Er machte
z.B. das /usr viel zu gross, dafür das /home zu klein. Aber zum
Glück kann man das ja supereinfach selbst ändern.
Windows-Partitionen werden automatisch erkannt, und direkt nach
/mnt/windowsX gemountet. Wem das nicht gefällt, kann es auch
deaktivieren.
Die Softwareauswahl ist auch recht gross und doch noch übersichtlich.
Es gibt etliche vorgefertigte Installationsarten. Da gibt es was für
Multimedia-Freaks, Office-Anwender, Entwickler .. uvm. Auch hier ist
Mandrake SuSE weit überlegen. Natürlich kann man auch jedes
einzelne Paket noch selbst auswählen.
Ein paar Klicks später läuft die Installation bereits, und man
kann zufrieden einen Kaffee trinken gehen.
Nach der Installation
Jetzt durftest du zum ersten Mal Aurora bewundern, den grafischen
boot-loader von Mandrake (ich suche immer noch nach einer Möglichkeit,
dieses *ARGHL*-Ding rauszukriegen). Aber nach dem boot startet der grafische
Logon (insofern dies so eingestellt wurde während der Installation). Da
Mandrake genügend Window-Manager bereitstellt, hast du sicher deinen
Liebling installiert, und kannst jetzt auch mit dem starten.
Ich arbeite mit WindowMaker, habe aber auch schnell den KDE angeschaut.
Beide sind (wie auch anders) durch und durch deutsch. Im WindowMaker
gefällt mir einfach die Menüstruktur nicht besonders.
Die Konfigurationstools von Mandrake sind auch spitze und lassen SuSE's YaST
weit hinter ihnen liegen. "rpmdrake" ist das Paketverwaltungstool. Es bietet
die Möglichkeit, verschiedene Sourcen (FTP, HTTP) hinzuzufügen,
über welche dann Security-Updates gezogen werden können. Das Tool
ist sehr übersichtlich und auch einfach zu bedienen. Und auch die
Suchfunktion ist nicht nur hilfreich, sondern auch nüzlich. Weitere
Tools wie hardrake, adduserdrake, drakxconf ... vereinfachen einem das Leben
in Linux wirklich.
Fazit
Mandrake bringt das beste Anwenderlinux, welches ich je angetroffen habe.
Für alle Neueinsteiger darf es nichts anderes mehr geben, als das.
Jeder, der denkt, SuSE sei zum Einsteigen das Beste, sollte mal ein bisschen
genauer schauen. Und er wird merken, dass Mandrake alles kann, was SuSE auch
kann - nur ohne all diese Macken.
Mandrake ist auch durch und durch eingedeutscht. Das System lässt sich
jedoch auch in anderen Sprachen installieren.
Mandrake bringt uns die einzige Distribution (ich testete bisher SuSE 7.1
und Debian) , welche auf meinem Computer auf Anhieb alle Hardware
direkt erkannt und konfiguriert hat.
Punkte: 10/10!
Autor
Samuel Suter <moensch@gmx.ch>
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