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LINUX - Erfahrungsbericht RedHat 7.3

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Limitation: Nachfolgende Aussagen gelten nur für die x86 Version von RedHat. Erhältlich sind auch Versionen für Alpha, PowerPC (IBM-Servers) und Itanium Prozessoren.

Beziehen der Distibution

RedHat 7.3 gibt es in 3 Versionen: Personal, Professional und Advanced Server. Die Personal und Professional Version sollten auch in Buchhandlungen leicht zu kaufen sein.
RedHat gehört zu den immer weniger werdenden Distributionen bei welchen man die Iso-Images direkt vom Netz und auch von vielen Mirrorrechnern runterladen kann. Bei der aktuellen Version sind es 5 CD's, wobei die letzten 2 nur Source-Packete enthalten und zum Installieren nicht notwendig sind. Die zu kaufenden Packete enthalten ~8CD/1DVD sowie einen Monat email-Support.
Mit den ISO-Images vom ftp-Server bin ich bis jetzt sehr gut gefahren.

Installation

Der Ablauf der Installation entspricht in etwa dem von anderen Distributionen und ist auf aktueller Hardware in der Regel ohne Probleme durchzuführen. Ganz am Anfang bekommt man die Auswahl zwischen Grafischer Oberfläche oder Text-Basierter Installation. Falls man eine sehr neue Grafikkarte hat, muss man vielleicht auf die textorientierte Installation ausweichen, ansonsten spricht nicht allzuviel dagegen die grafische Version zu nehmen. (An derselben stelle kann man auch noch das rescue-Linux auswählen, z.B. um Bootprobleme zu fixen, etc.).
Als nächstes kommt die Frage ob man eine Gnome-, eine KDE-Workstation, einen Server installieren oder ob man updaten will. Die Updatefunktion würde ich bei RedHat als sehr stabil bezeichnen. Ich hab schon recht viele Kombinationen durchgetestet und selbst updatets von einem 5.2 System über 6.1 auf 7.2 ging ohne Probleme. Einzig bei einem gemischten SCSI, IDE System hat das Update den Lilo etwas verunstaltet, sodass das System nicht mehr bootete, aber mit dem rescue-Linux von der 1. CD konnte ich einfach das beim Updaten gebackupte lilo.conf zurückkopieren, von Hand anpassen und der Computer bootet.
Partitionieren kann man entweder RedHat überlassen werden (habs nie ausprobiert) oder selber gemacht werden. Es stehen 2. Tools zur Verfügung, wobei wenn ich mich recht erinnere fdisk (welches mehr Möglichkeiten offeriert) allenfalls nur noch bei der Text-basierten Installation ausgewählt werden kann. Während der Installation steht nur ext2 und ext3 zur Verfügung. Andere Journaling Filesysteme kann man erst nach der Installation einrichten. (Das Umwandeln von ext2 nach ext3 steht auch bei Updates zur Verfügung)
Bei einer Neuinstallation und auch beim Update kann die von RedHat vorgeschlagene Paketauswahl noch anpassen, indem die einzelnen Packete ausgewält werden. Zu jedem Packet gibt es eine kurze Beschreibung. In der Regel ist dies aber nicht nötig und man kann ja jederzeit später noch nachinstallieren bzw deinstallieren kann.
Nun wird formatiert und kopiert.
Weiter werden noch das Netz, die Grafikkarte, Monitor etc. sowie der Lilo oder neu auch Grub konfiguriert.
Während der Installation kann auch noch eine Firewall konfiguriert werden, wobei 3 Stufen (keine, mittlere und hohe Sicherheit) eingestellt werden können. "Keine" aktiviert die Firewall nicht, bei "mittlere" werden z.B. der Zugriffe auf X11 und andere problematische Ports von aussen verhindert und hohe Sicherheit sperrt den Rechner recht zuverlässig. (Die Einstellungen sind sicherlich nicht für einen exponierten Rechner ausreichend, aber für den PC zuhause ist es sicherlich besser als nichts.)

Nach der Installation

Nun sollte eigentlich alles Laufen und man kann falls man will ans Finetuning gehen. RedHat hat im Gegensatz zu anderen Distributionen kein zentrales Konfigurationsprogramm. Früher wurde mal Linuxconf als solches promoted, aber dem ist glaube ich nicht mehr so. Die verschiedenen Konfigurationsprogramme findet man im KDE und Gnome Desktop unter System und könnenn so einfach aufgrufen werden. Da die Konfigurationsprogramme die Settings aus den Konfigurationsfiles unter /etc auslesen und verändern, können z.B. im Gegensatz zu Yast auch von Hand Änderungen vorgenommen werden, ohne dass beim nächsten Aufruf des offiziellen Konfigurationsprogramms alles wieder überschrieben wird.
Für die Security-Updates kann man sich mit rhn_register bei RedHat registrieren lassen. (Dies ist für einen Rechner, sprich email-Adresse, gratis.) Danach kann man mit up2date alle rpm-Archive von denen nicht die aktuelleste Version installiert ist anzeigen lassen und die gewünschten auswählen. Je nach Konfiguration werden die Updates gleich installiert oder nur runtergeladen damit man selber updaten kann. Die gratis Update Version startet nur, falls der Server nicht zu stark beansprucht wird. Nur am Morgen passierte es vereinzelt, dass der Updateprozess ueberlastet ist.
Die Security-Updates (als rpm-Archive) können auch auf den vielen Mirror-Servern selbständig runtergeladen werden. Erhältich sind im Momnet Updates ab RH6.x.

Fazit

RedHat ist vermutlich nicht gerade die Distribution die am meisten Software mitbringt, aber das meiste ist dabei. Da RedHat immer noch die grösste Distribution ist, gibt es auch von den meisten Programmen rpm-Archive. Kommerzielle Software wird in der Regel für RedHat getestet und läft dort ohne Probleme.
RedHat benutzt nicht den offiziellen Kernel, sondern macht noch ein paar Änderungen daran. Daher kann es passieren dass Patches nicht mit diesem Kernel zusammenspielen. Es ist aber kein Problem, den orginal Kernelsource zu nehmen und jenen zu kompilieren, obwohl RedHat davon abrät, da so der Support schwieriger wird.
Mit der Software und dem offiziellen Kernel sollte eigentlich die meiste Hardware ohne zutun vom User funktionieren. Mit dem mitgelieferten gphoto2 konnte ich z.B. die Digitalkamera einfach mittels USB an den Computer anschliessen und von GIMP aus die Photos runterladen.
Wer von RedHat Linux aus, auf WinNT-Partitionen (NTFS) zugreifen will muss den Kernel selber kompilieren, da das entspechende Module nicht vorhanden ist. Ob das ein Sicherheitsfeature ist, kann ich nicht sagen. In der RH Kernelsource werden alle .config Dateien für die verschiedenen Kernel (mit oder ohne smp, <4GB RAM oder mehr, i386, PentiumII, PentiumIV, Athlon etc.) mitgeliefert (im Verzeichnis /usr/src/linux-2.4.18-3/configs/). Mit jenen Configfiles sollte es nicht schwierig sein, den Kernel an seine Wünsche anzupassen.

RedHat gehört wie Suse und Mandrake zu den Distributionen die auch für Neulinge leicht zu installieren sind.

Author

Roger Luechinger